Schulkunstprojekt an der Grundschule Berg am Laim im Juni/Juli 2019
„Möchtest du dieses Tier?“, fragt die Glaskünstlerin und zeigt dem Jungen die Form eines Geckos. Lovro nickt und strahlt. Der neunjährige Junge aus der Deutschklasse der Grundschule Berg am Laim hat sich einen Gecko als Motiv für sein Mosaik ausgesucht.
Im Werkraum der Grundschule an der Berg-am-Laim-Straße herrscht eine anregende, lebendige und konzentrierte Arbeitsatmosphäre. Es ist sofort zu spüren, mit welchem Selbstverständnis und Ideenreichtum die Kinder vorgehen. Sie genießen die liebevolle Zuwendung, die fröhliche, ruhige Art der Glaskünstlerin Gabriele Metzger genauso wie die wohl vorbereitete Umgebung mit den runden Trägerplatten aus Holz und den bunten Mosaiksteinchen aus Glas. Am Ende der Projektarbeit werden etwa 22 Kilogramm Farbglasmaterial verarbeitet sein.
In fünf Arbeitstreffen dürfen die Kinder der beiden Deutschklassen ein rundes Mosaik herstellen. Zu Beginn jedes Treffens wird besprochen, wie es weitergeht. Notwendige Erklärungen werden knapp gehalten. Frau Metzger spricht langsam, die begleitenden Lehrkräfte unterstützen bei der Verständigung. Das Material steht für sich und lädt sofort zum kreativen Gestalten ein. Farbiges Glas, dazu freie Wahl von Farben und Formen – das ist ein sehr inspirierendes Angebot. Man vertraut in die Fähigkeiten des Kindes. So kann eigenes Selbstvertrauen wachsen.
Die fertigen Mosaike werden in das Schulbild aufgenommen und schmücken den Lichthof der Grundschule. Wie eines der kleinen Mosaiksteinchen innerhalb der fertigen Mosaike fügt sich die Arbeit der Kinder als Baustein ins Schulleben ein. Der Schulslogan „Gemeinsam Schule leben“ erscheint dabei beispielhaft verwirklicht. Integration wird äußerlich sichtbar.
Die Freude am ästhetischen Prozess beim Legen der Mosaike ist den Kindern ins Gesicht geschrieben. Lovro hat seinen Gecko mit Steinchen in verschiedenen Grautönen ausgelegt und klebt geduldig die kleinen Mosaikteilchen aneinander. „Macht die Arbeit Spaß?“, wird er gefragt. „Ist so schöne Arbeit“, sagt er.
Julia Reiter