Aus der Not der aktuellen Gesundheits- und Hygienesituation heraus machten fast 100 interessierten Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine medial unterstützte Tugend. Sie hatten sich für die jeweiligen Workshops für die Grundschule und/oder Mittelschule der Fachgruppe Fremdsprachen des BLLV angemeldet. Dank der großzügigen Unterstützung der Schulbuchverlage Cornelsen und Westermann konnten namhafte Referentinnen zu aktuellen Themen gewonnen werden:
Im ersten Teil der Tagung wurde von der stellvertretenden Fachgruppenleiterin Manuela Rosner die Referentin zur Primarstufe vorgestellt. Gisela Ehlers, eine erfahrene Methodikerin und Landesfachberaterin für den Englischunterricht an Grundschulen am Institut für Qualitätsentwicklung bei der Regierung von Schleswig-Holstein, ist eine Verfechterin eines motivierenden, früh beginnenden Englischunterrichts. Sie behandelte das Thema „Storytelling im Englischunterricht der Grundschule“ und betonte den besonderen Stellenwert von Storybooks im Fremdsprachenunterricht, ganz im Sinne von Prof. Hans Eberhard Piepho, der forderte: „Do not teach a language, but talk it into your learners“. So gelingt es, eine Fremdsprache ganzheitlich, authentisch und handlungsorientiert zu unterrichten.
Neben den Gestaltungs- und Handlungsmöglichkeiten innerhalb verschiedener Strukturmodelle zeigte sie anhand vieler literarischer Beispiele begründete Auswahlkriterien für Texten auf, wie z. B. Weltwissen bzw. fremdsprachliches Vorwissen der Lerner, deren Sprachniveau, aber auch mögliche Vortragsweisen, Schlussszenarien, Bebilderung oder besondere Textmerkmale.
Sie verwies die ZuhörerInnen auch auf die Angebote des British Council mit differenzierten Texten und Zusatzmaterialien für Lehrkräfte.
Im zweiten Teil führte Fachgruppenleiter Dr. Vatter in das Mittelschulseminar bei Konrektorin Steffi Duske ein. Sie war in verschiedenen Gremien am Institut für Schulpädagogik und Bildungsforschung, am Kultusministerium und an der Akademie für Lehrerbildung und Personalführung in Dillingen bei der Ausgestaltung der Mittelschulprüfungen beteiligt. Sie konnte die neu zu erwartende Prüfungssituation für den Qualifizierenden Hauptschulabschluss (QA) sowie für den Mittleren Schulabschluss (MSA) wegen des fast fertiggestellten LehrplanPLUS Mittelschuleskizzieren
Die Anforderungen der drei mündlichen Prüfungsteile:
- Picture based interview (QA) und Picture based conversation (MSA)
- Topic based talk
- Sprachmittlung (Sinngemäßes, freies Übertragen von Texten in die jeweils andere Sprache: Englisch – Deutsch, Deutsch - Englisch)
Für jeden der drei Prüfungsteile sind maximal je 15 Punkte erreichbar, zusätzlich sind bei der Prüfung maximal 15 Punkte für Sprachproduktion und Sprachverstehen zu vergeben, d. h. es sind maximal 60 Punkte zu erreichen.
Die Referentin gab eine Reihe von Empfehlungen für eine ausgewogene und adäquate Vorbereitung von Prüfungsaufgaben: Orientierungshilfen für die schulhausinterne Vorbereitung, die auf der MeBiS-Plattform zu erhalten sind. Zusätzlich wies sie auf Prüfungsvorbereitungswerke von zwei Verlagen und auf den ALP Bericht aus Dillingen im PDF-Format hin.
Eine abschließende Fragerunde konnte noch mehr Klarheit in den Dschungel der einzelnen Vorschriften und Regelungen bringen.
Ein erfreuliches Fazit konnte am Ende der Tagung gezogen werden: die Akzeptanz der neuen Form der Zusammenkunft war mit sehr groß – nicht zuletzt auch wegen der aktuellen Themen, die von der Fachgruppe Fremdsprachen ausgewählt und von hochkarätigen Referentinnen behandelt wurden.
Manuela Rosner
Gisela Ehlers referierte für die GS über Storytelling im Englischunterricht.
Steffi Duske stellte die Abschlussprüfungen nach dem LehrplanPLUS vor.