EINE HERVORRAGENDE FÜHRUNG IM LENBACHHAUS



Unsere Führerin Frau Straetmans erwartete uns schon in der Ausstellung bei der Tafel mit den wichtigsten Lebensdaten. Hierzu gab sie uns einen umfangreichen Überblick, daraus eine kurze Zusammenfassung.
Die beiden bedeutenden Künstlerpersönlichkeiten Alexej von Jawlensky (1864–1941) und Marianne von Werefkin (1860–1938) zählen zu den wegweisenden Figuren der expressionistischen Avantgarden und sind noch nie in einer gemeinsamen Ausstellung gezeigt worden. Unsere Schau unternimmt es nun zum ersten Mal, beide als Künstlerpaar vorzustellen. Fast dreißig Jahre waren sie in Leben und Werk eng miteinander verbunden.
1896 waren beide gemeinsam aus Sankt Petersburg nach München gekommen. Werefkin unterbrach hier zunächst für zehn Jahre ihre malerische Tätigkeit, um sich der Förderung von Jawlenskys Talent zu widmen.
Mit Wassily Kandinsky und Gabriele Münter hielten sie sich 1908 in Murnau auf und fanden hier gemeinsam zu einer expressiven und starkfarbigen Malerei. Während Jawlenskys Murnauer Landschaften zunehmend abstrakter wurden, entwickelte Werefkin ihre spezifische Figurenmalerei.
Nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs gingen Werefkin und Jawlensky ins Schweizer Exil, wo sie in engsten räumlichen Verhältnissen miteinander lebten und arbeiteten, bevor sie sich 1921 schließlich trennten. Werefkin blieb bis zu ihrem Tod in Ascona.
Es folgten Details zu den einzelnen Gemälden. Frau Straetmans, die als Mitarbeiterin die Ausstellung von Anfang an begleitete, berichtete spannend vom Ankommen der Leihgaben bis zu den Erlebnissen bei der Hängung, wenn bestimmte Bilder zum ersten Mal nebeneinander hingen. Großer Beifall am Schluss für diese kenntnisreiche und lebendige Führung.