MLLV erhält Zahlen aus der Architektenkammer – Stadt München ist gefordert!
Als die Verantwortlichen der Landeshauptstadt München im Winter in der Presse heftig dafür kritisiert wurden, dass sie für Münchner Schulen und Kitas keine mobilen Luftfilter anschafften, hatten sie den MLLV auf ihrer Seite. Einem fragwürdigen und sehr kurzfristigen Nutzen stehen erhebliche Nachteile solcher Geräte gegenüber (MLZ berichtete).
Schulbürgermeisterin Verena Dietl und Nachhaltigkeitsbürgermeisterin Katrin Habenschaden zeigten sich in ausführlichen Gesprächen auch sehr aufgeschlossen, als MLLV-Experte Peter Hammelbacher dringend die Nachrüstung mit Lüftungsanlagen empfahl. Solche Anlagen sorgen nachhaltig für gute Luft in Klassenzimmern und Gruppenräumen und können durch Wärmerückgewinnung zugleich einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Passiert ist seitdem aber offenbar nicht viel.
Auch in der dritten Corona-Welle gilt in Münchens Bildungseinrichtungen weiterhin die wissenschaftlich nicht haltbare Devise „Lüften reicht“, Heizenergie wird immer noch systematisch zum Fenster hinaus gelüftet. Nun hat Ulrich Jung von der Beratungsstelle Energieeffizienz und Nachhaltigkeit (BEN) der Bayerischen Architektenkammer auf Bitte des MLLV eine weitere Expertise vorgelegt. Hier eine kompakte Übersicht[1]:
[1] Technische Daten aus Jung, Ulrich: Lüftungsanlagen in Schulen und Kindergärten, Manuskript 2021
Fazit
Diese Fakten zeigen einmal mehr, wie auf nachhaltige Weise endlich für gute Luft in unseren Klassenzimmern und Kita-Gruppenräumen gesorgt wird: Mit einer guten Lüftungsanlage! Dies entspricht u. a. auch der Position der Innenraumlufthygienekommission des Umweltbundesamtes[1] und der aktuellen Leitlinie des Bundesbildungsministeriums zum Schulbetrieb in der Corona-Pandemie.
Inzwischen hat sich der BLLV unserem Engagement angeschlossen. Auch der Philologenverband fordert Lüftungsanlagen.
Martin Göb-Fuchsberger
[1] https://www.umweltbundesamt.de/presse/pressemitteilungen/corona-in-schulen-luftreiniger-allein-reichen-nicht
KOMMENTAR
-Münchner Perspektiven-
Es darf nicht länger sein, dass die Verantwortlichen der Landeshauptstadt München sowohl das Personal als auch die Kinder in Kitas und Schulen mit dem Corona-Infektionsrisiko schon seit Monaten völlig allein lassen! Außerdem handeln sie mit systematischer Fensterlüftung gegen ihren eigenen Koalitionsvertrag, der Nachhaltigkeit ganz oben auf die Agenda setzte.
Jetzt kommt es darauf an, dass die Stadt endlich liefert und umgehend ein effektives Programm zur Nachrüstung von Schulen und Kitas mit Lüftungsanlagen auflegt. Der nächste Winter kommt bestimmt!
Martin Göb-Fuchsberger