Der MLLV leitete im ersten Teil seines Führungskräfteseminars mit einem interessanten inhaltlichen Angebot die Schulleitungen von morgen an.
Martin Schmid, 1. Vorsitzender des MLLV, betont eingangs, dass flache Hierarchien, das heißt ein Austausch auf Augenhöhe, zielführender seien als ein streng hierarchisches Verhältnis. Dies gelte auch in Führungspositionen.
Als Einstieg dozierte Privatdozentin Dr. habil. Karin Schnebel, Hochschullehrerin für Politikwissenschaften mit Schwerpunkt Extremismus, Antisemitismus, Islamismus und Terrorismus an der Universität Passau, über die politische und gesellschaftliche Bedeutung von Führungsaufgaben im Bildungsbereich.
Anne Radlinger, Abteilungsdirektorin an der Regierung von Oberbayern, stellte die Ebenen der Schulverwaltung und ihre Aufgaben vor. Radlinger betonte, dass auf allen vier Ebenen (KM, Regierung von OB, Staatliches Schulamt und Schulleitungen vor Ort) Kommunikation auf Augenhöhe notwendig sei. Sie sieht keinen hierarchischen Aufbau, sondern die jeweils obere Ebene als Dienstleister für die nächsttiefere Ebene. Das Plenum kritisiert die Top-down-Struktur und spricht sich für eine Bottom-up-Struktur aus, bei der die Innovationen für Schule von den Experten vor Ort kommen und nach oben weitergetragen werden.
Auch die Präsidentin des BLLV, Simone Fleischmann, stattete der Veranstaltung einen Besuch ab und sprach über die Trias Wissenschaft, Politik, Praxis. Sie nannte als Beispiel für Probleme dieser Trias die anstehenden Sprachstandserhebungen, die laut Kultusministerium flächendeckend für Kindergartenkinder von den Grundschulen durchgeführt werden sollen. Die Wissenschaft würde Sprachstandserhebungen sicher für sinnvoll halten, da Sprachentwicklung gerade bei Kindern sehr wichtig ist. Die Politik fordert daraufhin Sprachtests an den Schulen. Diese sollen dann von der Praxis, den Schulen, umgesetzt werden. Das ist allerdings aufgrund des Personalmangels an Münchner Grundschulen und der großen Zahl der zu testenden Kinder schwerlich möglich umzusetzen. Daran krankt die derzeitige Schulpolitik.
Das Führungskräfteseminar endete mit dem Highlight einer ausführlichen Rhetorikschulung in Führungspositionen des Ehrenpräsidenten des BLLV, Dr. h.c. Albin Dannhäuser. Wichtige Gesprächssituationen wurden dabei in Rollenspielen dargestellt. Dazu gehörten die Themen Konfliktgespräche führen, Überzeugungsgespräche führen, Leitung einer Lehrerkonferenz und die Strukturierung eines freien Statements.
Das Führungskräfteseminar war ein voller Erfolg! Der MLLV freut sich bereits auf den zweiten Teil des Seminars im Februar!
Andre Grenzebach, Pressereferent