Situation der Fachlehrerinnen und Fachlehrer verbessern!


BLLV-Petition an den Landtag



UPDATE: Im Bildungsausschuss am 2.7. hat Minister Piazolo versprochen, die Fachlehrer zu unterstützen. BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann fordert nun in einem offenen Brief an den Minister konkrete Verbesserungen: "Jetzt müssen Entscheidungen her!".

03.07.2020

 

Offener Brief an den Kultusminister

3.7.2020: Schreiben von BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann an Staatsminister Prof. Dr. Michael Piazolo, MdL

Sehr geehrter Herr Staatsminister,

die ohnehin schon schwierige Situation der Fachlehrerinnen und Fachlehrer hat sich einerseits durch die Notmaßnahmen zur Behebung des Lehrermangels im Januar und andererseits durch die Coronakrise weiter verschärft.

Seit Jahren schon setzt sich der BLLV vehement für eine Verbesserung der Situation der Kolleginnen und Kollegen ein. Erst im September verabschiedete der Landtag unsere Petition zu diesem Thema mit „Material“. Uns wurde seitens der Stv. Ausschussvorsitzenden Eva Gottstein ein ausführlicher Bericht des Kultusministeriums noch in diesem Schuljahr 2019/20 zugesichert.

In der gestrigen Bildungsausschusssitzung gab es jedoch keinen Bericht, der SPD-Antrag zu diesem Themenbereich wurde ebenfalls nicht auf die Tagesordnung gesetzt. Umso wichtiger war es, dass Sie dezidierte Einlassungen tätigten, die für uns als BLLV zukunftsweisen sind und auf die sich unsere Fachlehrerinnen und Fachlehrer nun berufen können!

Ihre Aussage im Ausschuss „Wir sind gerade am Überlegen, was wir tun wollen“ ist grundsätzlich zu begrüßen. Es braucht aber keine Analyse der Problemlagen mehr, die wir als BLLV in vielen Gesprächen mit Ihnen und den Verantwortlichen im Kultusministerium bereits mehr als deutlich gemacht haben. Jetzt müssen Entscheidungen her!

Für die Kolleginnen und Kollegen vor Ort sind solche Aussagen allerdings enttäuschend, weil Sie wieder keine konkreten Entscheidungen und Zusagen gemacht haben!

„Wir müssen die Unterrichtsversorgung im Hintergrund immer bedenken“ sagten Sie außerdem. Selbstverständlich ist dies politisch nachvollziehbar, gerade in der jetzigen Situation. Aber der BLLV sieht es sehr kritisch, dass das Kultusministerium keine eindeutigen Signale und konkreten Verbesserungen für die Kolleginnen und Kollegen ergreift.

Der BLLV stellt sich mit aller Kraft hinter die Fachlehrerinnen und Fachlehrer! Auch wenn viele Entscheidungen aus der Vergangenheit nicht durch Sie zu verantworten sind, können Sie für die Zukunft der Kolleginnen und Kollegen jetzt etwas tun!

Der BLLV ist immer bereit, auch weiterhin die Politik des Dialogs zu suchen, denn wir wissen, dass nur so Lösungen im Sinne einer bestmöglichen Bildungspolitik gefunden werden können, in denen die Bildungsqualität immer im Mittelpunkt stehen muss.

Selbstverständlich sind wir jederzeit gerne zu Gesprächen bereit. Jetzt aber erwarten wir, dass Anrechnungsstunden, verbesserte Arbeitsbedingungen und auch weitergehende Maßnahmen im Sinne der Petition des BLLV

unter www.bllv.de/vollstaendiger-artikel/news/situation-der-fachlehrerinnen-und-fachlehrer-verbessern/ umgesetzt werden.



Herzlichen Dank!

Mit freundlichen Grüßen

Simone Fleischmann
BLLV-Präsidentin

 

 

 

 

Aktueller Hinweis vom 29.06.2020:

Bereits Anfang dieses Schuljahres, am 26. September 2019, hat der Ausschuss für Unterricht und Kultus die Petition des BLLV zur Verbesserung der Situation der Fachlehrerinnen und Fachlehrer als „Material“ beschlossen. Die stellvertretende Ausschussvorsitzende Eva Gottstein (Freie Wähler) machte in dieser Sitzung unmissverständlich klar, dass sie vom Kultusministerium noch in diesem Schuljahr 2019/2020 einen ausführlichen Bericht über die Situation der Fachlehrerinnen und Fachlehrer erwarte. Das Kultusministerium solle im Ausschuss öffentlich dazu Stellung zu beziehen.

Am Donnerstag, den 2. Juli 2020, findet nun die letzte Sitzung des Bildungsausschusses in diesem Schuljahr statt. „Jetzt müssen Signale her!“, betont BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann. „Wenn die Bedeutung der Fachlehrerinnen und Fachlehrer von allen Abgeordneten und dem Ministerium in unseren Gesprächen stets betont wird, braucht es jetzt auch endlich Verbesserungen, die spürbar sind!“, fordert sie und stellt klar: „Es braucht keine Lippenbekenntnisse mehr, jetzt müssen die Verantwortlichen handeln, denn der BLLV wird ein ‘Weiter so‘ nicht mehr tolerieren!“

Der BLLV wird im Anschluss des Ausschusses über die Vorgänge dazu berichten.

 


Aktueller Hinweis vom 26.09.2019:

Der Ausschuss für Unterricht und Kultus hat in seiner Sitzung am 26. September die Petition des BLLV zur Verbesserung der Situation der Fachlehrerinnen und Fachlehrer behandelt.

Die Petition ist als sog. „80.3 Material“ beschlossen worden. Dies bedeutet, dass die Inhalte und Forderungen der Petition an die Staatsregierung gegeben werden. Die Abgeordneten waren sich alle einig, dass jetzt etwas für die Fachlehrer getan werden müsse, denn „Fachlehrerinnen und Fachlehrer sind uns allen hier im Ausschuss wichtig!“, wie die stellvertretende Vorsitzende des Ausschusses, Eva Gottstein (FW) gleich zu Beginn der Behandlung feststellte. Es helfe auch nicht, formale Kriterien über die Einhaltung von Gruppengrößen im Unterricht zu diskutieren, wenn es „in der Realität an den Schulen knirsche“. Die Folgen solcher Probleme müssten dann die Fachlehrerinnen und Fachlehrer sowie die Schulleiter ausbaden.

Der Ausschuss erwartet nun noch dieses Schuljahr einen ausführlichen Bericht vom Kultusministerium, in dem es die Situation der Fachlehrerinnen und Fachlehrer eingehend beleuchtet und öffentlich in der Sitzung Stellung beziehen muss.

Dies ist ein großer Erfolg für den BLLV, denn jetzt wird öffentlich vom Landtag anerkannt, dass hier dringend etwas für die Kolleginnen und Kollegen getan werden muss. Wir bleiben auch weiterhin in engem Kontakt mit dem Kultusministerium und dem Landtag und geben unsere Expertise weiter. Wir bleiben dran, jetzt erst recht!

Ursprünglicher Beitrag:

Begrenzung der Gruppenstärken, Gleichsetzung der Unterrichtspflichtzeit, bessere Beförderungschancen, höhere Zulagen, mehr Anrechnungsstunden, regional bedarfsangepasste Ausbildung: Der BLLV fordert vom Bayerischen Landtag in einer Petition deutlich verbesserte Rahmenbedingungen für Fachlehrerinnen und Fachlehrer.

Dass hier dringend Handlungsbedarf herrscht, konnte der BLLV im Dialog mit den zuständigen Vertretern im Kultusministerium bereits klarmachen. Die heutige Petition legt einen konkreten Maßnahmenkatalog vor, damit Fachlehrerinnen und Fachlehrer den aktuellen und zukünftigen Herausforderungen im Fachunterricht in der Praxis weiter auf hohem Niveau begegnen können.

Denn die handwerkliche Geschicklichkeit unserer Kinder nimmt ab, die Heterogenität an Schulen nimmt zu. Gleichzeitig steigt der Bedarf an Fachunterricht durch die Berufsorientierenden Fächer in der Mittelschule. Auch insbesondere im Kontext der Digitalisierung kommt dem Fachunterricht große Bedeutung zu.

>> Die Petition im Wortlaut (pdf zum Download)