SCHULCAMPUS RIEM: CHANCEN NUTZEN!


SCHULCAMPUS RIEM: CHANCEN NUTZEN!



Der Stadtrat hat grünes Licht für den Bau des „Bildungscampus“ Riem gegeben. Künftig sollen an diesem Standort im Westen der Messestadt 2500 Schüler in zwei „weiterführenden“ Schulen unterrichtet werden, zusätzlich ist ein Sportpark geplant. Damit fällt der Campus Riem deutlich kleiner aus als der „Bildungscampus Freiham“, der derzeit gebaut wird und vier Schulen umfasst. Ein erster Wettbewerb ist bereits erfolgt.

Wenn die Stadt wirklich einen Bildungscampus errichten will, der auch als kulturelles und soziales Zentrum des Quartiers dient, kommt es darauf an, dass sie die Chancen nutzt, die sie in diesem frühen Stadium noch hat. Haben die Verantwortlichen aus den Fehlern bei der Planung des „Bildungscampus Freiham“ gelernt? Nachdem der MLLV und seine Mitstreiter schon Jahre vorher auf eine intensive Beteiligung von Bürgern und künftigen Nutzern gedrängt hatten, kam die aufwändige „Zukunftswerkstatt“ des RBS für Freiham viel zu spät. Wichtige Grundsatzentscheidungen waren längst gefallen, Handlungsspielräume endgültig verbaut.

Dem Stadtrat blieb damals kaum noch etwas anderes übrig, als die Ergebnisse der „Zukunftswerkstatt“ zur Kenntnis zu nehmen. Nun entsteht in Freiham wenig mehr als ein herkömmliches, überdimensioniertes Schulzentrum. Einen echten „Bildungscampus“ wird es voraussichtlich nur auf dem Papier geben.

Wie wird es in Riem laufen? Neben einer frühzeitigen Beteiligung kommt es entscheidend darauf an, ob die städtischen Referate, die für einen „Bildungscampus“ verantwortlich wären, zu einer neuen Qualität der Zusammenarbeit bereit sind. Nur so kann aus den bereits bestehenden sozialen und kulturellen Einrichtungen in Riem-West und dem neuen Vorhaben ein stimmiges Ganzes werden, das Synergien nutzt und Kosten spart.

Außerdem müssen überzeugende Antworten darauf gefunden werden, wie zwei riesige Schulen so gebaut werden können, dass sie allen Schülern und Pädagogen eine „Heimat“ bieten. Anonyme Komplexe wie aus den 1970ern darf es nicht mehr geben!

Martin Göb-Fuchsberger