MITGLIEDERVERSAMMLUNG MLLV
VERBANDSLEBEN | Schatzsucher statt Defizitfahnder
Mitgliederversammlung mit dem Top–Thema „Dienstliche Beurteilung“
Die Mitgliederversammlung erfreute sich auch in diesem Jahr regen Zuspruchs. Dabei stand das Thema „Dienstliche Beurteilung“ im Vordergrund.
„Glauben Sie nichts, was man Ihnen über die Dienstliche Beurteilung erzählt“, so begann der 1. BLLV Vizepräsident Gerd Nitschke seinen Vortrag. Es würden leider zu viele Unwahrheiten über dieses Thema kursieren. Um dem entgegenzuwirken, referierte der geborene Münchner Nitschke umfassend, kompetent und interessant über alle wichtigen Aspekte der Dienstlichen Beurteilung und stellte sich den Fragen der Teilnehmenden.
Auch für Beamte, die keine Funktionsstelle anstreben, sei das Thema sehr relevant, da es sich auf die Besoldung auswirken kann. Der stellv. Hauptpersonalratsvorsitzende erläuterte die unterschiedlichen Formen der Beurteilung, die formalen Regelungen des Beurteilungsverfahrens, die Zeiträume, die Beurteilungsstufen und -merkmale, mögliche Verwendungseignungen, das Benachteiligungsverbot und den Ablauf der Beurteilungseröffnung. Seiner Meinung nach sollten Beurteilende unbedingt zunächst die Stärken suchen und nennen und anschließend erst Entwicklungsbedarfe aufzeigen. Eben Schatzsucher sein statt Defizitfahnder.
Gerd Nitschke klärte die Mitgliederversammlung darüber auf, was für Beurteilte wichtig zu wissen ist und machte auf wissenswerte Punkte aufmerksam. z. B: Bayernweit werde die Ankündigung des Unterrichtsbesuchs unterschiedlich gehandhabt; von der schriftlichen Ankündigung eine Woche im Voraus, über eine ungefähre Zeitangabe, bis hin zum „plötzlichen im Klassenzimmer stehen“. Nach dem BLLV Vizepräsident gehöre ein „Unterrichtsbesuch mit Ankündigung“ zum guten Ton. Sich anzumelden, wenn man jemanden besuche, sei selbstverständlich. Anschließend muss der Besuch zeitnah besprochen werden, also nach dem Unterricht. Dieses Zeitfenster kann bei einer Ankündigung im Vorfeld geschaffen werden. Werden die Beurteilungsrichtlinien nicht eingehalten, könnten sie als formale Fehler bei einem evtl. Widerspruch angezeigt werden. Rechtsmittel gegen eine Beurteilung können nur Erfolg haben, wenn formale Fehler bei der Beurteilung festzustellen sind. MLLV-Vorstandsmitglied Oswald Hofmann, der für die speziellen Fragen zur Beurteilung an Förderschulen bereit stand, bedankte sich bei seinem Hauptpersonalratskollegen für den Datentransfer mit Wissenszuwachs und Unterhaltungswert. Zudem können die Zuhörenden gestärkt aus der Mitgliederversammlung gehen, denn wer sein Recht kenne, könne sich dafür einsetzen oder sich Unterstützung vom MLLV einholen.
Nach dem Top-Thema im Gremium konnten die MLLVler in „Tischgesprächen“ ihre individuellen Fragen stellen:
- Örtlicher Personalrat (Dr. Michael Hoderlein-Rein)
- Rechtsfragen (Bernd Wahl)
- Schulpolitik (Martin Göb-Fuchsberger)
- Junger MLLV (Sarah Goldberg und Attila Zarka)
- „Arbeitsplatzorganisation“ (Workshop von Seminarrektorin Marion Waszak)
- Bildungspolitik des MLLV (Waltraud Lucic und Barbara Mang)
Zudem standen viele Vorstands- und Ausschussmitglieder für einen Gedankenaustausch zur Verfügung. Das anschließende gemütliche Beisammensein mit Fingerfood war eine gute Möglichkeit der Kontaktpflege.
Kati Stein, Pressereferentin