Leitantrag



DER LEITANTRAG ZUR BDV 2020


1. SOZIAL! – MUTIG!

 

  • Individuelle Förderung
  • Inklusion
  • BNE

Die Heterogenität in der Zusammensetzung ihrer Schülerschaft ist in keiner bayerischen Kommune größer als in der Landeshauptstadt. Der MLLV kann nicht hinnehmen, wenn es einen Nachteil für die Bildungsmöglichkeiten des einzelnen Kindes darstellt, in München zu wohnen und hier in die Schule zu gehen. Wollen wir unsere Münchener Schüler*innen auf die Zukunft vorbereiten, müssen individuelle Förderung jedes einzelnen Kindes einerseits sowie Bildung für nachhaltige Entwicklung andererseits vordringliche Anliegen unseres schulischen Handelns sein.

Familien mit sozioökonomisch benachteiligtem Umfeld leben im gesamten Münchner Stadtgebiet. Bildungs-, Sozial- und Armutsbericht weisen jedoch aus, dass Wohngegenden zunehmend und in sehr hohem Maße von sozioökonomischen Aspekten geprägt werden und damit soziale Brennpunktquartiere entstehen. In den dortigen Schulen finden sich verstärkt Kinder, die neben multiplen familiären Problemlagen nahezu alle einen hohen Bedarf an kompensatorischer individueller Förderung haben.

Diese besondere Situation erfordert weiterhin sehr gezielte zusätzliche Personal- und Ressourcenzuweisungen nach dem Sozialindex. Mit der Münchener Förderformel und dem staatlichen Integrationszuschlag greifen Stadt und Staat wesentliche Forderungen des MLLV auf. Der eingeschlagene Weg muss gemeinsam fortgesetzt werden – in einer Unterrichtssituation, die von kleineren Lerngruppen, Team-Teaching sowie Lernschienen und damit von verstärkter Zuwendung zum einzelnen Kind geprägt ist. Der MLLV kann sich nicht damit zufrieden geben, wenn unsere Münchner Schüler*innen angesichts des sich verschärfenden Lehrer*innenmangels die Leidtragenden einer verfehlten Personalpolitik werden und ihre Lehrer*innen sich deswegen vor immer schwierigeren täglichen Herausforderungen sehen. Individuelle Förderung bezieht sich selbstverständlich auf alle Münchener Schüler*innen, mit der gesamten Spanne ihrer Heterogenität – vom potentiell hochbegabten Kind bis zum Kind mit sonderpädagogischem Förderbedarf, vom Kind mit intaktem sozialen Umfeld bis hin zu dem mit sozioökonomisch kritischem Umfeld. Migration – verbunden häufig mit Fluchtgeschichte und Traumatisierung –, und Familienstruktur sind weitere Stichpunkte, die in diesem Zusammenhang genannt sein müssen. Ziel aller Anstrengung muss es sein, jedes Kind nach seinem persönlichen Bedarf und den individuellen Fähigkeiten entsprechend zu fördern. Dabei ist nicht nur an die Sprachförderung in den Vorkursen-Deutsch, in Deutsch-Förderkursen sowie in den Deutschklassen zu denken, sondern auch an den Regelunterricht, an zusätzliche Projekte, Vorhaben, Arbeitsgemeinschaften und schulische Veranstaltungen im musisch-ästhetischen sowie im sportlichen Bereich, an die Gesundheitserziehung und die Begabtenförderung.

Die lange Phase der Schulschließungen in Bayern hat es bewiesen: Viel zu lange wurde die Notwendigkeit der digitalen Bildung unserer Kinder vernachlässigt. Die Gesellschaft von morgen benötigt eine verantwortungsvolle digitale Grundbildung unserer Schüler*innen heute. Digitale Endgeräte müssen bereitgestellt werden, digitale Grundfähigkeiten und Grundfertigkeiten müssen in der Schule vermittelt werden. Hierfür sind die entsprechenden materiellen, personellen und zeitlichen Ressourcen zur Verfügung zu stellen. Gerade im Bereich der Lehrer*innenfortbildung müssen Angebote entstehen, die nachhaltig auf die Bedürfnisse eines modernen Unterrichts ausgerichtet sind. Keine Schülerin, kein Schüler darf verloren gehen! Dies gilt in ganz besonderer Weise auch für die Kinder, die im Zuge der Inklusion die Regelschule besuchen.

Die hohen ethischen Ziele der Inklusion dürfen in einer noch weitgehend exklusiv denkenden und strukturierten Gesellschaft durch übereilten Aktionismus im Bildungsbereich nicht gefährdet werden. Schulen dürfen bei diesem gesellschaftlichen Vorhaben nicht allein gelassen werden! Lehrkräfte, Schulleitungen und Verwaltungsangestellte brauchen vor allem genügend Zeit und Ruhe, um nachhaltige Strukturen wachsen zu lassen. Daher sind Schulen bedarfsgerecht mit qualifiziertem Personal, zusätzlich notwendigen Räumen, Lernmitteln, Materialien und Medien so auszustatten, dass Inklusion nicht zu Lasten der Lehrkräfte und aller Kinder geht. Zudem ist ein bedarfsgerechtes Maß an Anrechnungsstunden für die Organisation von Unterricht und Erziehung, für die Kooperation von Regelschule, Förderzentrum und externem Fachpersonal sowie für die Begleitung der Kinder und Jugendlichen bei den Übergängen auf ihrem Bildungsweg unerlässlich.

Die enormen Herausforderungen der Inklusion sind ohne die Förderschulen, ohne die Fachlichkeit und die Kompetenz der Sonderpädagog*innen nicht zu bewältigen. Aus diesem Grund sind die Förderzentren zu erhalten. Von Jahr zu Jahr wird es schwerer, Grund- und Mittelschullehrkräfte sowie Fachund Förderlehrkräfte aus anderen Regierungsbezirken und Regionen Bayerns für den dauerhaften und vor allem freiwilligen Dienst in München zu gewinnen. Hauptgrund sind die sehr hohen Lebenshaltungskosten und die extrem angespannte Situation auf dem Wohnungsmarkt in der Landeshauptstadt, die die bayernweit einheitliche Besoldung der Lehrkräfte ungerecht werden lassen.

Daher müssen diese stark erhöhten Kosten in München in der Besoldung angemessen berücksichtigt werden. Besondere Unterstützung benötigen dabei die Kolleg*innen, die am Beginn ihrer beruflichen Laufbahn stehen.  Obwohl nachhaltige Entwicklung seit der UN-Konferenz in Rio von 1992 als globales Ziel von größter Dringlichkeit anerkannt ist, hat sich seitdem zu wenig bewegt. Wenn uns eine lebenswerte Zukunft für kommende Generationen wirklich wichtig ist, müssen wir jetzt entschieden handeln. Auch die Schule soll ihren Beitrag leisten und die Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) zu einem dauerhaften Schwerpunkt ihrer pädagogischen Arbeit machen können. BNE ist eines der „Sustainable-Development-Goals“ (SDGs) der UNO-Agenda 2030 und wird auch vom LehrplanPLUS eingefordert. Daher bedarf es einer mit Ressourcen entsprechend ausgestatteten und von einem Lehrstuhl für BNE begleiteten Schulentwicklungsinitiative, die bereits vorhandene Projekte an den Schulen bündelt sowie konkrete Vorhaben vorbereitet, anleitet und wissenschaftlich begleitet.

BNE führt zentrale Elemente von Umweltbildung, Demokratiepädagogik und Globalem Lernen zusammen: die Reflexion des eigenen Handelns, die Übernahme von Verantwortung sowie die nachhaltige Mitgestaltung der Gesellschaft. Die Schüler*innen erkennen konkrete Möglichkeiten für Umweltschutz und globale Gerechtigkeit, erkunden Handlungsspielräume und füllen diese partizipativ aus. Der MLLV darf nicht daneben stehen, wenn es darum geht, BNE zu fördern und die Ziele in den Bereichen Klimaschutz sowie gesellschaftlicher und globaler Frieden zu erreichen.

Daher gilt es, die Fachberatungsstellen für Umweltbildung zu Fachberatungsstellen für BNE weiter zu entwickeln und sie mit Anrechnungsstunden auszustatten – auch, um die Umweltbeauftragten an den Münchener Schulen im Sinne eines Netzwerkes entsprechend anzubinden.


2. MENSCHLICH! – WERTSCHÄTZEND!

 

  • Integration
  • Gemeinsame Schulzeit
  • Fürsorgepflicht

MENSCHLICH! – WERTSCHÄTZEND!

Trotz aller schulpolitischen Bemühungen des Staatsministeriums für Unterricht und Kultus leiden die Münchner Viertklasskinder, deren Eltern und die Lehrkräfte weiterhin extrem unter dem Übertrittsdruck von der Grundschule in eine der weiterführenden Schularten. Längst steht bereits die Einschulung unter einer klaren Übertrittserwartung. Falsch verstandener Leistungsdruck lässt viele unserer Schulkinder spätestens mit Beginn der 3. Klasse nicht mehr angstfrei und ohne Stress die Schule besuchen. Dabei wissen wir es doch alle: Lernen gelingt am besten in einem heterogenen, anregungsreichen Umfeld, das von Selbstbewusstsein, Neugier, Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten, Motivation und Lernfreude geprägt ist. Nur so lässt sich der Bildungsauftrag der Grundschule wirklich erfüllen. Leistungsdruck, Frust und Angst gehören nicht in eine Schule für Kinder! Zudem ist wissenschaftlich längst nachgewiesen: Die Zuordnung der Kinder in vermeintlich homogene Leistungsgruppen findet nach vier Schuljahren viel zu  früh statt, für eine solche Aufteilung gibt es aus lern- und entwicklungspsychologischer Sicht keine stichhaltige fachliche Begründung. Vielmehr ist eine längere gemeinsame Schulzeit einzurichten, da sie gemeinsames Lernen und Leisten in heterogenen Gruppen möglich macht. Langfristig sind Konzepte zu entwickeln, die die Grundidee der flexiblen Eingangsstufe über die gesamte Schulzeit hinweg fortsetzt bis hin zu einer flexiblen Ausgangsstufe.

Unseren Schulen kommt eine zentrale Rolle bei der Vorbereitung junger Menschen auf das Berufsleben und bei ihrer gesellschaftlichen Identifikation zu. Schulische Berufsorientierung kombiniert theoretische Vorbereitung auf die Berufswelt, individuelle Beratung und praktisches Arbeiten. Die Verantwortlichkeiten für die Organisation der Berufsorientierung sind jedoch nicht zufriedenstellend geklärt und werden zu einseitig auf die Schultern der Schulen gelegt.

Lehrkräfte schaffen durch ihren Unterricht die Grundlage dafür, dass die Schüler*innen ihren Schulabschluss mit möglichst guten Ergebnissen erreichen können. Teil des Unterrichts ist dabei die Berufsorientierung, die eine wichtige Voraussetzung darstellt, um den Übergang in die Berufswelt erfolgreich bewältigen und berufliche Ziele realisieren zu können. Leistungs- und Motivationsprobleme der Schüler*innen, die nicht zuletzt auch aus dem Gefühl fehlender Perspektiven entstehen, stellen wesentliche Störfaktoren im Prozess der Berufsorientierung dar. Besonderes Augenmerk muss daher in der Phase der Berufsorientierung auf den pädagogischen Bezug zu den Schüler*innen gelegt werden. Zwar stehen den Münchner Mittelschulen Unterstützungsprojekte der Wirtschaft und freier Träger zur Verfügung. Eine Koordinierung der vielfältigen Angebote ist jedoch kaum gegeben, zudem verhindert befristete Finanzierung häufig Kontinuität der Maßnahmen. Daneben mangelt es an Qualitätsstandards und deren Evaluierung. Für beide Aspekte – Stärkung des pädagogischen Bezugs sowie Koordination der Maßnahmen der Berufsorientierung – bedarf es der Zuweisung zusätzlicher Ressourcen, damit Lehrkräfte und Schulleitungsteams angemessen handeln können.

Münchner Schulfamilien leisten hervorragende Unterrichts- und Erziehungsarbeit für unsere Münchener Kinder und Jugendlichen. Nur durch die Vernetzung mit Verbänden, Organisationen und Stiftungen wird der sich massiv verstärkende Lehrer*innenmangel abgemildert. Darüber hinaus übernehmen Lehrkräfte und Erzieher*innen Aufgaben und Pflichten, die originär nicht in ihrem Verantwortungsbereich liegen, weil andernfalls der geregelte tägliche Schulablauf erst gar nicht möglich wäre. Beispielhaft können in diesem Zusammenhang genannt werden: Organisation von Kleidung und Schulmaterialien, Organisation von Schulfrühstück und Mittagsversorgung, Durchführung des Abrechnungsverfahrens für die Maßnahmen aus dem Bildungs- und Teilhabepaket sowie für das Mittagessen.

Der MLLV betont: Eine gute Schule braucht professionelle und anerkannte Lehrer*innen. Weil der Berufsgruppe eine gesellschaftliche Schlüsselfunktion zukommt, darf sie nicht geschwächt werden. Nicht die Zuweisung immer neuer und zusätzlicher Aufgabenbereiche kann die richtige Antwort auf die sich verschärfende Schulsituation in München sein, sondern eine sichtbare Achtung und Wertschätzung seitens der politisch Verantwortlichen – erkennbar an Worten und Taten, erkennbar an gerechten Arbeitsbedingungen und an einer der Situation angemessenen Zuweisungen von Ressourcen. Sich öffentlich wirksam vor die Kolleg*innen zu stellen und ihnen den Rücken zu stärken, entspricht der Fürsorgepflicht des Dienstherrn gegenüber seinen Bediensteten.


3. GESTALTEND! – WIRKSAM!

 

  • Ganztagsbildung
  • Schulbauten
  • Elternbildung

GESTALTEND! – WIRKSAM!

Bildung eröffnet Lebenschancen. Deshalb haben die öffentlichen Schulen den Auftrag, die Potentiale aller ihrer Schüler*innen bestmöglich zu fördern. Der MLLV wird sich niemals damit abfinden, dass in München die Möglichkeiten des einzelnen Kindes zur Teilhabe noch immer entscheidend von seinem individuellen soziokulturellen Hintergrund abhängen. Ganztagsunterricht und Ganztagsbildung an Münchener Schulen können dazu ein Gegengewicht setzen. Das Streben nach Bildungsgerechtigkeit gebietet es, Münchener Schulen einen der aktuellen Situation entsprechenden Rahmen zu geben.

In besonderem Maße müssen unsere Kinder entsprechend ihrem persönlichen Bedarf und ihren individuellen Fähigkeiten gefördert werden können. Dies macht insgesamt kleinere Klassen notwendig und ist nur möglich, wenn darüber hinaus Team-Teaching, Lernschienen und die Arbeit in überschaubaren Lerngruppen fester Bestandteil der Ganztagsbildung sind. Denn Kolleg*innen in Ganztagsklassen benötigen mehr Zeit. Sie sind nicht nur als Lernbegleiter*innen gefordert, sondern zusätzlich als erfahrene, aktive, konstruktive und innovative Moderator*innen und Lernorganisator*innen für ihre Schüler*innen.

Entsprechend dem Koalitionsvertrag der Bundesregierung von 2016 haben alle Eltern ab 2025 das Anrecht auf Betreuung ihres Kindes im Bereich der Grundschule täglich bis 18.00 Uhr, an allen Schultagen und an allen Ferientagen – bedingungslos und verbindlich. Daher wird in München an allen rund 140 Grundschulen seit dem Schuljahr 2018/19 sukzessive das Modell der Kooperativen Ganztagsbildung umgesetzt. Die Nachfrage der Münchener Eltern erweist sich als extrem hoch – dies zeigen die Erfahrungen in den bisher ins Modell einbezogenen Grundschulen. Der MLLV steht ausdrücklich hinter dem Modell der Kooperativen Ganztagsbildung, weil es einen wesentlichen Beitrag zu mehr Bildungsgerechtigkeit zu leisten vermag.

Wenn jedoch immer mehr Kinder immer mehr Zeit in der Schule verbringen, müssen auch die Rahmenbedingungen für all diejenigen angepasst werden, die in die tägliche Praxis involviert sind.

Dies betrifft die unmittelbare Arbeit in Unterricht und Erziehung ebenso wie die organisatorische Umsetzung: Lehrkräfte, Erzieher*innen, Verwaltungsangestellte sowie Leitungsteams benötigen zusätzliche Zeit. Zeit für ihre Kinder, für deren Fragen und Antworten, für deren persönliche Probleme und Sorgen; zusätzliche Zeit für die Organisation von Unterricht und Erziehung, für Differenzierung und individuelle Förderung; besondere Zeit für die Zusammenarbeit mit Eltern, für die Kooperationen in den Teams, mit externen Fachkräften, außerschulischen Partnern, Schulsozialarbeitern und allen, denen Bildung und Erziehung der Kinder ein wichtiges Anliegen ist.

Dies betrifft aber auch die Schulgebäude an sich: Kooperative Ganztagsbildung braucht zusätzliche Räumlichkeiten zur Differenzierung, für Förder- und Lernprogramme, für die verstärkte Einbindung der außerschulischen Angebote und der Schulsozialarbeit. Die zusätzlich involvierten Fachkräfte benötigen Teamzimmer, der Ganztagsbetrieb macht Arbeits-, Kommunikations- und Rückzugsr.ume für alle Beteiligten notwendig. Die aktuellen Standardraumprogramme der Landeshauptstadt München weisen hierbei in die richtige Richtung. Allerdings ist gerade im Bereich der Grundschule absehbar, dass der Raumbedarf im Ganztag ab 2025 nochmals erheblich steigen wird. Dies muss bereits jetzt berücksichtigt werden. Ebenso muss gewährleistet sein, dass die große Anzahl der Bestandsgebäude in absehbarer Zeit den aktuellen Standards angepasst wird. Die erfolgreiche Umsetzung der Ganztagsbildung darf nicht davon abhängen, welchen Schulstandort das einzelne Kind besucht.

Die Landeshauptstadt München hat in den letzten Jahren hohe Summen in Lernmaterialien und EDV-Ausstattung investiert. Um die Möglichkeiten digitaler Medien optimal zur individuellen Förderung nutzen zu können, benötigen Lehrkräfte dringend Dienstlaptops. Zudem muss der Ausbau der WLAN-Kapazitäten an allen Schulen weiterhin vorangetrieben werden.

Auch Raumklima, Beleuchtung und Akustik entsprechen vielerorts nicht den Anforderungen eines ganztägigen Aufenthalts. Noch immer erfolgen Schulbauplanungen in den Kommissionen der Sachaufwandsträger viel zu häufig ohne die Beteiligung von Lehrkräften, Eltern, Erziehungsfachkräften, Schüler*innen und Technischen Hausverwaltungen. Schulleitungen werden häufig nur sporadisch gehört. Der MLLV fordert die verbindliche und systematische Einbeziehung der schulischen Nutzergruppen in die Planungen – von Anfang an. Bestehende pädagogische Konzepte der Schulen müssen berücksichtigt werden. Daneben ist die Personalvertretung angemessen zu hören.

Ganztagsbildung in Schulen führt zu einem engeren Zusammenwirken aller Bildungsakteure. Insbesondere sind in diesem Zusammenhang auch die Eltern zu nennen. Der Einfluss des Elternhauses auf den Bildungsprozess der Kinder ist enorm. Als Bildungseinrichtungen sind Schulen auf Eltern als Partner angewiesen, die den Bildungsprozess ihrer Kinder stark und engagiert begleiten, unterstützen und sichern. Um ihre Aufgaben und Pflichten wahrnehmen zu können, benötigen Eltern jedoch vielfach selbst Möglichkeiten zur Teilhabe an räumlich nahegelegener Bildung. Berührungs.ngste müssen abgebaut, Gewohnheiten überwunden, Bildungsbrücken und Motivation geschaffen werden. Niederschwellige Angebote von Elternbildung und Familienhilfe im Stadtteil und an der Schule ihrer Kinder sind unverzichtbar. Der MLLV setzt sich für die Beibehaltung und Ausweitung von Bildungsangeboten für Eltern ein, weil sie Eltern als Partner der Schulen stärken.


DER MLLV-LEITANTRAG


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